Donnerstag, 17. Juni 2010

Breakdown

Es ist 2:07Uhr. Als ich mich schlafen legte, war es kurz nach zwölf.

Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Gedanken über ein Zeitmanagement für Klausuren, Prüfungen und die Kunsteignungsprüfung, mit der ich eigentlich vorhatte mich fürs Kunststudium zu bewerben.

Irgendwann kamen Tränen und schließlich heulte ich los ohne mich in den Griff zu bekommen.

Ich schaff es nicht.

Ich schaff es nicht. Weder die Eignungsprüfung für Kunst noch das Mathestudium im Allgemeinen.
Und wer ist dran schuld?
Ich. Ich ganz allein. Ich bin nicht sicher ob tatsächlich nur die altbekannte Faulheit daran schuld ist, dass ich nicht genug lerne. Ja, ich konnte mich nicht aufraffen. Ich habe alles andere Vorgeschoben, habe geputzt, habe gelesen. Mein Gott, habe ich viel gelesen. (Wenigstens habe ich diesesmal nicht die Schrift meiner Kinokarten nachgemalt, wie einmal, als ich eigentlich hätte packen müssen. Das war wohl mein geistiger Tiefpunkt)

Aber liegt es nur daran? Ich weiß es nicht. Kann es nicht sagen, und doch glaube ich nicht, dass Faulheit allein schuld ist an meinem Versagen.

Ich denke wohl, das Studium ist nichts für mich. Ich komme mit dem Selbststudium und der Zeit nicht klar.
Mir fehlt einfach der geregelte Tagesablauf.
Durch die viele Freizeit, die das Fehlen einer zweiten Studienrichtung bewirkt, mache ich noch weniger, als wenn mein Terminkalender voll wäre.
Tag-ein-Tag-aus gehe ich mit dem schlechten Gewissen ins Bett doch nichts gemacht zu haben.

Es fühlt sich schlecht an.

Nachdem realisieren meines Dahinvegetierens und dass mein Studium in meinem Fall keinen Sinn macht, bin ich, wie oben schon erwähnt in Tränen ausgebrochen.
Ich konnte einfach nicht mehr. Ich brauchte jemanden zum Reden.

Und so rief ich meinen Bruder an (in der Hoffnung er schläft noch nicht).
Er hat mir nichts neues sagen können, hat es aber doch geschafft mich wieder einigermaßen zu beruhigen. Hat mir etwas Angst genommen. Hat mir erklärt, ich brauch mir erstmal keine Sorgen zumachen wegen den etwa 6500Euro Schulden, die ich durch einen Studenten-Kredit gemacht habe. Exklusive Bafög.
Ich habe ja tatsächlich noch x Jahre um es zurückzuzahlen. Noch ist es nicht die Welt.
Aber er hat mir auch gesagt, dass, wenn ich aufhören will, ich es definitiv JETZT machen muss. Bevor das nächste Semester beginnt. Bevor der Kredit sich erneuert. Und bevor die Kündigungsfrist meines WG-Zimmers abläuft.

Ich muss mir jetzt überlegen, was ich machen will. Eine Ausbildung, das habe ich mir jetzt vorgenommen. Aber was?
Mein Bruder hat es da gut. Der ist gut mit Computern. Schon immer gewesen. Er hat auch schon eine abgeschlossene Ausbildung als Informatiker und hängt sein Studium nur hinten dran.
Was kann ich? Ich kann ganz gut malen. Bin aber kreativitätslos.
In allem was ich kann bin ich auch nicht besser als Durchschnitt. Für mich waren Dreien nichts schlechtes. Für die Studenten hier ist eine der Weltuntergang.

Wie wohl viele weiß ich einfach nicht, was ich einmal machen möchte. Das mit dem angestrebten Ziel Lehrerin zu werden wird ja jetzt nichts.

Ich hab überlegt einfach mal ins Ausland zu gehen. Work&Travel. Ein Jahr lang sich nur um das Jetzt kümmern und nicht um das Später.
Aber das wäre wohl leider ein schlechter Anfang eines neuen neuen Lebens, denn dann würde ich vor meinen Problemen weglaufen.
An sich würde ich das schon gern mal machen. Ich denke das wäre sogar mal gut für die eigene Entwicklung. Aber ehe ich das mache brauche ich feste Pläne für eben jene verdrängte Zukunft.

Ich brauche einen Ausbildungsplatz. Das heißt ersteinmal eine Idee was ich machen will, aber das hatte ich ja bereits.

Ich will nicht so enden wie die ganzen Hartz Vier-Empfänger, die man ständig auf Pro7 in We are Family oder sonst wo sieht.
Die ganzen Leute, die in einem Dreckloch dahinvegetieren, nichts machen und den ganzen Tag nur Fernsehen.
Sie können sich nicht aufraffen. Genau wie ich.
Und das erschreckt mich.
Momentan bin ich nämlich echt nicht groß anders.

Ich muss mein Leben von Grund auf umkrempeln.
Weniger Computer, weniger Fernsehen, weniger lesen. Weniger Trödeln und Zeit schinden.

Ich muss mich jetzt aufraffen.
Das Studium hat nicht sollen sein, aber das heißt (hoffentlich) nicht, dass mein Leben gleich den Bach runter geht und ich bei Lidl an der Kasse Ende. (Oder noch schlimmer. Rewe! Da sortiert man nicht mal mehr das Kleingeld selber ein, sondern schmeißt es in einen Automaten)

Ich muss das jetzt gebacken kriegen. Und ich denke, es zu realisieren ist schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Ich bringe mein leben in den Griff!

Aber erstmal muss ich es meinen Eltern sagen.

Es ist 2:48 und ich hoffe, ich kann jetzt endlich schlafen.
Nachtgezwitscher - 29. Jun, 20:22

Viel Glück!

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